
Zu Besuch auf dem Hof 47
Ein historischer Hof, tief verwurzelt in der Familiengeschichte – und heute ein Ort gelebter Tradition, moderner Ästhetik und persönlicher Inspiration. Was einst als landwirtschaftlich genutztes Anwesen begann, wurde von Sabrina Schmidpeter und ihrem Mann mit viel Feingefühl, Engagement und Respekt vor der Vergangenheit zu einem einzigartigen Zuhause umgestaltet. In diesem Interview erzählt die Eigentümerin von ihrer tiefen emotionalen Bindung zum Hof, den Herausforderungen und Chancen der Sanierung sowie ihrer Leidenschaft für Interior Design. Dabei wird deutlich: Hier entstand nicht nur ein stimmiges Wohnkonzept, sondern ein Ort mit Seele, der Altes bewahrt und gleichzeitig offen ist für Neues. „Hof 47“ ist dabei weit mehr als ein Wohnprojekt – er ist Rückzugsort, kreative Bühne und Quelle stetiger Inspiration zugleich.
INTERVIEW
Was hat dich damals dazu bewegt, den historischen Hof zu sanieren und daraus ein Zuhause zu machen?
Vielleicht war es weniger eine Entscheidung, als ein Gefühl. Der Hof ist schon seit Generationen in Familienbesitz – zuletzt lebten meine Großeltern hier, die ihn noch im kleinen Rahmen landwirtschaftlich bewirtschafteten. Ich bin direkt nebenan aufgewachsen und hatte immer eine enge, emotionale Verbindung zu diesem Ort, habe als Kind dort gerne im Heu gespielt, es hängen viele Erinnerungen daran.
Besonders die historische Architektur mit ihrem beeindruckenden Gewölbe und dem darüberliegenden Heustadl hat uns schließlich bewogen, die Herausforderung einer umfassenden Kernsanierung anzunehmen. Der Hof wurde um 1660 erbaut und ist über acht Generationen in Familienhand. Als mein Großvater verstarb, stand der Hof zum ersten Mal seit über 350 Jahren eine Zeit lang leer – und mit ihm tauchte auch die Frage auf, was aus all dem werden sollte, was bisher gewesen war.
Für uns war schnell klar, dass wir keine völlig neue Geschichte beginnen, sondern vielmehr die alte mit Respekt, Sorgfalt und Bewusstsein für ihre Bedeutung weiterführen wollten. Ohne Architekten oder externen Planer beschlossen wir, das Projekt anzugehen. Mein Mann übernahm die gesamte Bauleitung. Es war ein Projekt, das aus der Substanz und der Geschichte des Ortes heraus wuchs.
Genau diese Verbindung aus Tradition und Erneuerung war unsere größte Motivation: Das wertvolle Erbe vergangener Generationen zu bewahren und ihm eine lebendige, nachhaltige Zukunft zu geben.
Welche Herausforderungen und Chancen haben sich bei der Verbindung von traditioneller Architektur und modernem Design ergeben?
Der Hof war geprägt von seiner langen Geschichte und gleichzeitig offen für Neues. Unser Anspruch war, genau diesen Spannungsbogen sichtbar zu machen. Wir wollten die historische Substanz nicht nur bewahren, sondern in die Gegenwart übersetzen, mit einem Stil, der reduziert ist, aber nicht kühl, zurückhaltend, aber nicht austauschbar. Besonders wichtig war uns dabei, mit ehrlichen, langlebigen Materialien zu arbeiten, die sowohl dem Haus als auch unserer Haltung entsprechen.
Deshalb haben wir ganz bewusst den historischen Dachstuhl sichtbar gelassen, ebenso das alte Gewölbe freigelegt und viele Raumstrukturen sowie die ursprünglichen Fenstersetzungen erhalten. Gleichzeitig haben wir die Raumhöhen angepasst. Früher waren viele Decken sehr niedrig, heute sind die Räume großzügiger, heller und wirken offener. Dabei war uns wichtig, nicht nur gestalterisch zu denken, sondern auch funktional. Wir haben das Haus energetisch effizient aufgebaut und nachhaltig für die Zukunft gerüstet.
Die größte Herausforderung bestand darin, die Balance zu halten. Alt sollte nicht verstaubt wirken, Modernes nicht beliebig. Daraus entstand etwas Eigenes, eine klare, authentische Sprache, die unsere Geschichte weiterträgt und gleichzeitig offen bleibt für alles, was noch kommt.
Was hat dich an den Marie Armchairs besonders angesprochen? Warum hast Du dich für genau dieses Modell entschieden?
Ich war sofort begeistert von dem besonderen Gestell – es hat etwas Skulpturales und Zeitloses zugleich. Die Kombination aus geöltem Eichenholz und einem hellen Stoffbezug wirkt für mich wie eine moderne Interpretation von Gemütlichkeit. Der Marie Armchair ist ein echtes Statement-Piece, ohne aufdringlich zu sein. Und: Er ist unfassbar bequem – perfekt für lange Abende, zum Verweilen und für tiefe Gespräche.
Gibt es in eurem Essbereich ein gestalterisches Lieblingsdetail oder eine besonders schöne Erinnerung?
Der Essbereich im Gewölbe ist einer meiner optischen Lieblingsbereiche im Haus – früher funktional als Stall genutzt, heute Lebensmittelpunkt des Hauses. Die charakteristische Architektur verleiht dem Raum eine besondere Ruhe und Klarheit – und der große Tisch lädt dazu ein, lange mit Freunden und Familie zu verweilen. Jede Zusammenkunft hier schafft neue Erinnerungen, und genau das macht diesen Ort so einzigartig.
Wenn du einen Wunsch frei hättest: Mit wem würdest du gerne mal einen Abend an eurem Esstisch verbringen und warum?
Mit meinen Großeltern – ich würde ihnen so gerne zeigen, was aus ihrem Hof und Zuhause geworden ist. Ich glaube, sie wären stolz, dass der Ort weiterlebt und wahrscheinlich auch überrascht, wie sehr das Haus sich gewandelt hat, ohne dabei den Kern zu verlieren.
Wie findest du die schönsten Inspirationen – online oder offline? Wie bist du z.B. auf Freifrau und besonders auf die Marie Kollektion aufmerksam geworden?
Beides. Ich liebe es, mich sowohl online als auch offline inspirieren zu lassen. Instagram und Pinterest bieten viele Impulse. Viele tiefgreifende Ideen finde ich oft auch unterwegs: auf Reisen, in der Natur, in neuen Orten, beim Durchstreifen von Concept Stores oder bei Gesprächen mit kreativen Menschen.
Die Marke Freifrau kenne ich schon sehr lange, die zeitlosen, eleganten Designs haben mich immer sehr angesprochen. Bei der Marie Kollektion war es dann Liebe auf den ersten Blick und umso mehr freue ich mich, sie nun in unserem Zuhause zu finden.
Welche Werte und Stimmungen möchtest du mit deinen Einrichtungsideen transportieren?
Es geht um ein harmonisches Zusammenspiel aus Ästhetik und Atmosphäre – um Räume, die Ruhe und Echtheit ausstrahlen. Reduziert, aber mit Tiefe. Ich finde es wichtig, dass man sich sofort wohlfühlt. Es darf gemütlich sein, ohne überladen zu wirken. Klarheit entsteht für mich durch das Zusammenspiel vieler Faktoren: Lichtstimmung, Einrichtung, Materialien, Düfte, kleine Details. Wenn all das zusammenkommt, entsteht ein Ort, der berührt, entspannt und glücklich stimmt.
Und zuletzt... wie sieht für dich ein richtig schöner Sonntag aus?
Gemütlich ausschlafen, Kaffee auf der Terrasse in der Sonne, ein Spaziergang, vielleicht etwas im Garten oder an einem Hausprojekt werkeln, ein gutes Buch oder einfach ein bisschen Tagträumen. Und abends gemeinsames Essen mit Freunden, ein Glas Wein – und einfach den Moment genießen ohne Termine und Verpflichtungen.
Vielen Dank Sabrina, dass du dir Zeit für uns genommen hast!
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